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«Die Mitte Hildisrieden» auf den Spuren der Nachhaltigkeit

Was hat es mit dem Haus des Holzes in Sursee auf sich? Um Antworten auf diese Frage zu erhalten mobilisierte «Die Mitte Hildisrieden» im Rahmen des alljährlichen Herbstanlass am Freitag, 13. Oktober 2023 gegen vierzig Personen. So bot sich die Gelegenheit ein eindrückliches Projekt und Objekt als Leuchtturm der Nachhaltigkeit kennenzulernen und zu bestaunen. Pirmin Jung, vom gleichnamigen Holzbau Ingenieur Unternehmen und geistiger Vater des Projekts, führte uns durch den Abend und sorgte für beeindruckte Gesichter.

Global denken und lokal handeln (Think global, act local). Mit diesen Begrüssungsworten eröffnete Pirmin Jung den Abend und erläuterte, dass die Herausforderungen der Zukunft mit einer steigenden Weltbevölkerung und dem dazu benötigen Wohnraum innovative Ideen braucht, um nachhaltig und ressourcenschonend zu bauen. Heute trägt die Herstellung von Beton mit 14% zum weltweiten CO2 Ausstoss bei. So hat der Holzbauer Jung die Verantwortung übernommen, um mit dem Haus des Holzes mit innovativen Ideen ein Projekt zu realisieren, welches beim Bauen 82% weniger CO2 Ausstoss produziert, wenn das im Holz gespeicherte CO2 berücksichtig wird. Das Haus bietet neben Büroräumlichkeiten für den eigenen und weitere Betriebe, Wohnungen und auch ein Yogastudio.

Pirmin Jung empfängt die Gruppe der «Die Mitte Hildisrieden» beim Eingang zum Haus des Holzes.

Dass das Haus und seine Umgebung nicht alltäglich sind wurde den Besuchern durch die Sinneseindrücke einer naturbelassenen Umgebung und dem Duft des Holzes im Inneren bewusst. Im weiteren Verlauf des Vortrags wurde aufgezeigt, dass zur Förderung der Nachhaltigkeit bewusste Ideen in die Realität umgesetzt wurden. So ist die Gartengestaltung als grosses Bienenhotel konzipiert, welches Biodiversität in urbanem Gebiet fördert. Die Photovoltaik Anlage auf dem Dach ist an eine neuartige Salz Batterie angeschlossen, welche am Ende ihres Lebenszyklus ausser Salz keine Sonderabfälle zurücklässt. Zudem wurde beim verbauten Holz, ganze 5’000 m3, darauf geachtet, dass es wiederverwendet werden kann in dem intelligente Verbindungstechniken eingesetzt wurden. Um mit Wohnraum haushälterisch umzugehen, definiert das Mieterreglement eine Mindestzahl von Bewohnern pro Wohneinheit und einige Räume sind halböffentlich und werden auch aussenstehenden Personen und Gruppen zugänglich gemacht

Jung nutze die Unternehmerische Freiheit, um nicht nur beim Bauobjekt neue Massstäbe zu setzen. So forderte er von den 34 am Bau involvierten Unternehmen, dass jedes Unternehmen etwas Neues in der Planung und Umsetzung einbringen musste. Damit bewirkte der Unternehmer, dass Innovation weitergetragen wird und so ein Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Baugewerbe ermöglicht wird. Darüber hinaus wurde das ganze Projekt rein digital geplant und umgesetzt unter der Verwendung von BIM (Building Information Modeling; deutsch: Gebäudedatenmodellierung). Dies ermöglichte, dass keine Pläne auf Papier ausgedruckt werden mussten. Auch sind gegen achttausend Aufgaben systematisch erfasst und digital dokumentiert was den Unterhalt und Lebenszyklus des Gebäudes positiv beeinflusst. Das solidarische Gedankengut des Unternehmers kam auch bei der Vergabe der Arbeiten an die Unternehmer zum Vorschein. Dabei wurden, zum Beispiel, die Holzarbeiten an drei verschiedene Holzbauer welche Hand in Hand arbeiteten und zum Gelingen des Projekts beitrugen.

Aufmerksame Zuhörerschaft

Um die vielen Informationen und Ideenumsetzung besser zu verstehen, bot die Führung durch die Büroräumlichkeiten die Möglichkeit mehr Eindrücke zu gewinnen und noch weiter Detailinformationen zu erhalten. Beindruckt vom Gebäude und der Umsetzung von Jungs Nachhaltigkeits-Ideen konnte die Gruppe beim abschliessenden Apero den sozialen Austausch pflegen und die eine oder andere Frage an Pirmin Jung stellen.

Global denken und lokal handeln! Der hohe Innovationsgrad des ganzen Vorhabens strahlt bis in die USA aus und dient als Vorzeigeobjekt für digital geplantes Bauen und Holzbau an der Standford Universität in Kalifornien. Womit es dem Unternehmer Jung gelungen Nachhaltigkeit in die globale Welt hinauszutragen.

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